Sephonie - Zeit der Engel (German Edition) by Wolf Jennifer

Sephonie - Zeit der Engel (German Edition) by Wolf Jennifer

Autor:Wolf, Jennifer [Wolf, Jennifer]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: bookshouse
veröffentlicht: 2014-04-10T22:00:00+00:00


»Du siehst aus wie ein Schlumpf«, flüsterte er mir amüsiert im Büro des Direktors ins Ohr.

Alina und ihre Kumpanen bekamen eine Standpauke mit Strafarbeit und Geldbuße für die beschädigten Möbel aufgedrückt. Zu meinem Erschrecken schien das Alina nicht zu interessieren. War sie blind vor Wut und Eifersucht? Raphaels Gelassenheit regte mich ebenfalls auf. »Und du siehst aus, als hättest du ein Problem mit deiner Leber.« Er sah echt aus, als hätte er die Gelbsucht.

»Wir sollten die Wangen aneinanderreiben, dann sind wir grün und behaupten, wir wären krank.«

Mir war klar, dass er das nicht ernst meinte, aber ich seufzte nur genervt. »Wie kannst du so locker bleiben?« Aus meiner Stimme sprühte Gift, obwohl ich wusste, dass er keine Schuld daran trug. Er hatte Alina bestimmt nicht gesagt, dass sie das tun sollte. Machte es ihn kein bisschen wütend?

Er beugte sich näher zu mir und sein Gesicht wurde unglaublich weich. »Schau sie dir an, Kiki. Ich habe sie unheimlich verletzt. Was sie getan hat, war falsch und sie wird dafür bestraft. Soll ich jetzt noch mehr auf ihr herumtrampeln?«

Ich folgte seinem Blick und sah nur das zufriedene Grinsen von Alina. Meine Fäuste ballten sich.

»Kiki, du hast das, was sie sich von ganzem Herzen wünscht. Das ist Strafe genug, glaube mir.«

Ja, ja, er hatte recht. Was wollte ich auch tun? Jeder Kuss, jedes Streicheln von Raphael würde sie mehr treffen als Worte es könnten. Also lehnte ich mich gegen ihn und vergrub mein Gesicht mit einem teuflischen Grinsen in seiner Halsbeuge. Einen Kuss konnte ich ihm nicht geben. Ich hatte Angst, er säße sonst in voller Pracht da. Was das Küssen anging, musste ich auf ihn warten. Nur er konnte wissen, ob er der Berührung unserer Lippen standhalten konnte.

Raphael legte den Arm um mich und küsste sanft meine Haare. »Falls es dich tröstet, Maria wird sicherlich mit ihr sprechen.«

Maria sollte ihr richtig kräftig in den Hintern treten. Der Direktor entließ uns. Wir hatten kaum die Tür hinter uns zugemacht, als ich geschubst wurde. Es waren Raphaels Arme, die mich kurz vor der Kollision mit dem Boden auffingen.

»Alina«, rief er entsetzt aus. »Was soll das denn?«

»Sie stand im Weg«, sagte sie an uns vorbeigehend.

Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich richtete mich mit Raphaels Hilfe auf, rannte ihr hinterher und stieß sie zu Boden.

»Kiki!« Raphael klang dieses Mal noch entsetzter. Alina drehte sich um und sah mich mit wütendem Gesicht an.

»Ich lasse mich von dir nicht herumschubsen.« Ich wollte weggehen, doch sie hielt mich am Fuß fest und ich landete neben ihr auf dem Boden. Okay. Ich sah rot, meine Finger zitterten vor Aufregung. Ich erkannte mich nicht wieder. Schreiend stürzte ich mich auf sie. In blinder Wut packte ich ihren Pferdeschwanz und zog so fest ich konnte. Sie traf mich schmerzhaft im Gesicht. Schreiend ließ ich sie los. Als sie mich an den Haaren packte, griff ich erneut nach ihrem Zopf. Ich wollte ihr die Augen auskratzen. Raphael sprach verzweifelt auf mich ein. Er versuchte, mich von Alina wegzuzerren, doch ich



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